Irgendwie habe ich aus den Augen verloren, warum ich zu bloggen begonnen habe…richtig, es ging um die Wechseljahre, um die Veränderungen, die sich bei uns, Frauen, wie Männern, einstellen…um nicht zu sagen einschleichen.
Mehr oder minder ist dies ja ein schleichender Prozess, der manchmal sogar unbemerkt bleibt, um uns ( mich ) dann doch wieder, nach einer Art Vorschlaghammermentalität, ziemlich offensiv einholt.
Durch das posten auf Instagram, also das darauf aufmerksam machen, dass ich einen neuen Blogbeitag veröffentlicht habe, bekam ich das Gefühl, dass ich in einen Sog hinein geraten war, in den ich eigentlich nicht geraten wollte. Nicht umsonst habe ich mich auf facebook abgemeldet, weil mir die schönen Fotos von Kleidern, Blumen, Katzen, Hunden, Essen einfach zu viel wurden.
Ein Zuviel an social media, ein Zeitfresser – für mich.
Nun ertappe ich mich allerdings dabei, dass es bei Insta nicht anders ist. Zuviel Zeit verbringe ich mit dieser App, schaue noch mal hier, und nochmal dort, was der eine oder andere gepostet hat, und wie die Storys so sind. Und das Schlimmste ist, auch ich beginne mit dem Posten von Fotos über schöne Kleider, Blumen, usw….nur das Essen fehlt. Und Haustiere habe ich keine.
Natürlich ist Mode einer meiner Passionen, Blumen auch, allerdings sind es viele andere Dinge, die mir wichtiger sind, z.b. Bücher, Menschen, Reisen…
es gibt doch so unfassbar vielfältige Dinge, die mit diesem internetdingensdongens einfach wenig zu tun haben.
Also zurück zur Ursprungsidee.
Wechseljahre. Menopause.
Trotz diverser neuer wunderbarer Ergänzungen in meinem Kleiderschrank bin ich damit noch längst nicht durch ( schade eigentlich, dass shoppen nicht zum Ende dieses Lebensabschnitt führt…so sukzessive, das wäre fein, oder?).
Eine Bekannte erzählte mir neulich, bei Ihr hätte im Alter von 49 Jahren einfach der Zyklus aufgehört, und dann passierte? NICHTS! Sie war durch.
Dies kann ich leider von mir mal so gar nicht behaupten, im Gegenteil. Zur Zeit befinde ich mich in einer Art Dauerzyklus. Habe seit drei Wochen konstant meine Periode, kein Ende in Sicht. Wie ich ja bereits mehrfach erwähnte, bin ich durch das Schreiben dieses Blogs milder geworden in meiner Einstellung mir und meinen Körper gegenüber. Bereitwillig habe ich aufgehört, gegen ihn zu kämpfen. Dieser Waffenstillstand zwischen ihm und mir, führt zwischendurch zu immer ruhigeren Momenten – in denen wir uns, zeitweise, sogar mögen.
Jedoch ist dieser Zustand kein Dauerzustand, sondern eher eine Art von temporärer Kunst.
Ein fragiler Moment, gesteuert durch Hormone. Sobald ich mich in Sicherheit wähne ( grober Fehler) beginnt ad hoc die Achterbahnfahrt von Östrogen & Progesteron…ich muss nicht erwähnen, dass Achterbahn fahren nicht zu meinen Lieblingskarussellen gehört, oder? Ich bin eher der Krake Typ.
Wenn ich dann zum fünften Mal nachts aufstehe, um mein klitschnasses Shirt zu wechseln, mich unterbrochen herumwälze, weil mein Herz sich nicht beruhigen will, ich mich unversehens gnaddelig, keifend, grundlos schlecht gelaunt vor meinen Lieben wiederfinde, dann weiß ich, dieses Spiel ist noch lange nicht over.
Zurück zu meinen aktuellen Betriebsstörungen.
Man sollte ja meinen, das Frauen, die hart auf die 52 zu gehen, so langsam mal mit Ihren Monatsblutungen durch sind. Zumal mich die Letzten immer so überrascht haben, dass ich in Sachen Hygieneartikel ( schönes Wort), überhaupt nicht mehr vorbereitet war.
Das letzte Mal erwischte es mich in einem abgelegenen kleinen Hafen in Berlin. Wir befanden uns in den Vorbereitungen die Sommersaison in Sachen Segeln einzuläuten. Ich ging kurz auf die Toilette, und traute meinen Augen nicht…wobei eigentlich hätte ich es kommen sehen müssen.
Zickige Attitüde, schon seit Tagen, Brüste, die spontan ins Unermeßliche wuchsen, ich mochte mich hinten und vorne nicht.
Erschwerend hinzu kam, dass sich in diesem kleinen Hafen nur Boote & Männer befanden, sowie Frauen diesseits – bzw. jenseits der Wechseljahre.
Was tun?
Toilettenpapier war eine Option – aber damit über den ganzen Tag?
Vor allem ohne WC an Bord, nope, keine Option.
Zum nächsten Supermarkt düsen, ja, auf Jeden, allerdings wollten wir los, und der nächste in Frage kommende Laden, war mindesten 10 km entfernt. Und am Rande erwähnt, ich war mit Männern unterwegs…so „häschenmässig“ wollte ich dann auch nicht rüber kommen ( danke, für meine großartige Konditionierung in Sachen „ich bin eine Frau“)
Dann meine Rettung. In Form der Gattin des Hafenmeisters. Sie sah gar nicht „so alt“ aus, wie sie reagierte, denn als ich Ihr von meinem Dilemma erzählte, war Ihre Antwort – oh, ich glaube, da habe ich nichts mehr, habe gerade alles aussortiert, weil ich durch damit bin, schaue aber mal eben nach.
Hach, sie war durch damit. Will ich auch. Also wartete & betete ich, dass sie fündig wurde, denn mein Liebster sah irgendwie auch schon etwas beunruhigt aus.
Was die Hafenmeisterin dann fand, war sweet.
Minitampons & Minibinden, mir war nicht bewusst, dass es diese Dinge derart doppelt gemoppelt verpackt gibt (zero waste, grmmph).
Egal,glücklich darüber zumindest ETWAS zur Hand zu haben, was dafür sorgte, dass der Tag nicht nur sitzend, mit übereinander geschlagenen Beinen gelingen wird.
Und das dickste Danke meinerseits wird kommen, wenn ich sagen kann…ich bin damit durch.